Die Debatte über die Wirksamkeit der Nikotinersatztherapie geht stetig weiter. Einem Bericht der Medizinischen Universität Wien zufolge ist das größte Problem mit Nikotinersatztherapien, dass sie unter Umständen mehr schaden als helfen. Da Tabakkonsum immer noch ein weltweites Gesundheitsrisiko darstellt, haben Wissenschaftler begonnen, die Vor- und Nachteile von Nikotinersatztherapien weiter zu erforschen.

Es gibt viele unterschiedliche Methoden, die für die Nikotinersatztherapie angewandt werden. Normalerweise wird die Methoden dem Individuum und seinen persönlichen Vorzügen angepasst, oder denen des behandelnden Arztes. Gegenwärtig beinhaltet eine Nikotinersatztherapie:

  • Nasenspray

Während Rauchen besonders durch das andauernde Freisetzen von Bolus in den Blutkreislauf süchtig macht, führt wiederholte Aufnahme von Nikotin zu einer tatsächlichen Nikotinabhängigkeit. Da die Gesundheit auch dann leidet, wenn man komplett mit dem Rauchen aufhört, scheint  die Nikotinersatztherapie eine gesündere Wahl zu sein. Aber ist sie das wirklich?

 

Ist die Nikotinersatztherapie eine funktionstüchtige Lösung?

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Die Beweise, die für Nikotin als süchtig-machender Teil von Tabak sprechen, inspirierten die Logik dahinter, dass die Nikotinersatztherapie eine ausgezeichnete Übergangstherapie auf dem Weg, das Rauchen vollständig aufzugeben und anschließend mit Therapien gegen die Nikotinsucht selbst ist. Andere Studien teilen uns jedoch mit, dass die Nikotinersatztherapie nicht unbedingt eine großartige Option ist, und das aus guten Gründen. Welche Gründe sind das?

Kosten einer Nikotinersatztherapie 

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Ein Problem das bei Nikotinersatztherapien auftreten kann, ist, dass man von der Nikotinersatztherapie selbst süchtig werden könnte. Das lässt sich nicht leugnen. Viele die Nikotinpflaster oder -kaugummis verwenden geben offen zu, dass sie damit nur eine Sucht durch eine Andere ersetzt haben. Daran kann niemand wirklich zweifeln, wenn man bedenkt, dass eine Nikotinersatztherapie nur dazu dient, den Patienten vom Drang zu Rauchen zu befreien. Während einige Patienten eine derart radikale Methode definitiv benötigen, sind andere mit einer Option, die sowohl zur Raucherabgewöhnung als auch zur Bekämpfung von Nikotinsucht beiträgt, besser bedient.

Das Problem damit, eine Sucht gegen eine Andere zu ersetzen, dass die Kosten die durch die Nikotinersatztherapie entstehen oft viel höher sein können. Abhängig davon in welcher Menge ein Raucher das Nikotinersatztherapie-Produkt täglich verwendet, ist es für manche schlichtweg billiger Zigaretten zu rauchen. Das führt dazu, dass viele die Therapie aufgeben, wenn sie merken dass sie keine Sucht bekämpfen, sondern sie nur auf andere Weise befriedigen.

Resultate und Wirksamkeit

Selbst die Produzenten von Nikotinersatztherapie-Mitteln haben nach ausführlichen Studien feststellen müssen, dass die Resultate oft eher bescheiden sind. Während unterschiedliche Nationen sich um die Gesundheitsprobleme in Bezug auf das Rauchen und die Abgewöhnung desselben kümmern, sind Teile der Weltbevölkerung komplett von Hilfe durch jegliche öffentliche Programme ausgeschlossen.

Im Jahre 2002 stellten Pierce und Gilpin fest, dass Nikotinersatztherapien nicht mehr so effektiv sind, seitdem die Produkte freiverkäuflich sind. Die Rauch-Aussteigerquote mit Nikotinersatztherapien sinkt zwischen der vierten Woche (53%) und dem Ende des ersten Jahres(nur 15%) gewaltig ab.



Gesundheitsrisiken durch Nikotinersatz

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Einer der am häufigsten aufgebrachten Gründe sich für Nikotinersatztherapie zu entscheiden, ist um völlige Raucherentwöhnung und Freiheit von Nikotinsucht zu erreichen, was gesundheitliche Vorteile bringt. Unglücklicherweise birgt auch eine Nikotinersatztherapie gesundheitliche Risiken. Sie kann Kreislauf-, Retina- und Nierenkrankheiten verursachen, die Dehnbarkeit von Arterien verringern und wurde mit Magen- und Darmbeschwerden in Verbindung gebracht. Nikotin, auch wenn es nicht in die Lungen gelangt, ist ein Krebserreger. Auch wenn man damals etwas anderes geglaubt hat, wurde bewiesen, dass es die Anzahl von Tumorzellen erhöht und deren Sterberate mindern kann.

Viele Patienten leiden unter Nebenwirkungen, die von Nikotinersatztherapien verursacht wurden. Während die meisten Nebenwirkungen von der genauen Art der Nikotinersatztherapie abhängen, wie zum Beispiel Nikotindosis, Marke des Pflasters oder Kaugummis, oder  Allergien, die ein Patient haben könnte, gibt es ein paar typische Nebenwirkungen, die selbst Entschlossene zurück zu ihren Zigaretten rennen lässt.

Einige der am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind:

  • Schwindel
  • Hautirritationen (bei Pflastern)
  • Herzrasen
  • Kopfschmerzen
  • Brechreiz
  • Muskelschmerzen -und -verhärtung
  • Mundgeschwüre (Kaugummi)
  • Schlechter Geschmack

Die wiederholte Einnahme und die Nebenwirkungen von Nikotin-Ersatzprodukten verursachen beim Patienten oft noch mehr Stress, da die Kosten für die Behandlung so stark ansteigen, dass Rauchen frustrierenderweise die billigere Option ist.

Mangelnde Forschung

Ohne jeden Zweifel werden viele, die sich die Raucherentwöhung als Ziel gesetzt haben, davon abgeschreckt, dass es keine konkrete Studie gibt, die die Nützlichkeit von Nikotinersatztherapien unterstützt.

Mittlerweile hat die Menschheit gelernt, dass neue Medizin und neue Methoden, die ohne ausführliche Untersuchung veröffentlicht werden, stets zu noch größeren Problemen führen.

Befreien Nikotinersatztherapien Raucher von ihrer Sucht?

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Den meisten Studien zufolge tun sie das nicht. In vielen Fällen führten Nikotinersatztherapien nur dazu, dass der Patient von einer Sucht auf eine andere wechselte. Nikotinersatztherapien sind oft sehr teuer, bringen außerdem noch ihre Risiken und Nebenwirkungen mit sich, und sind unter Umständen sehr unpraktisch. Unglücklicherweise finden viele Patienten die in den Nikotinersatztherapie gesuchte Erlösung nicht, und beginnen, zusätzlich zu Rauchen. Dies bringt einen Tod, der noch früher kommt, als der, den das Rauchen oder eine Nikotinersatztherapie alleine verursacht hätte.

 

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