Sucht ist ein schwieriges Problem. Egal warum jemand mit dem Rauchen angefangen hat, sind Ausreden nicht aufzuhören, leicht gefunden. Auch wenn diese nicht unbedingt stimmen müssen, werden viele Leute sie dennoch nutzen um ihr Rauchen zu rechtfertigen.
Wenn du mit dem Rauchen aufhören möchtest ist es wichtig, nochmal genau auf die Ausreden zurückzudenken, die du gemacht hast. Überlege dir, ob sie stimmen oder nicht, und lege sie ab.
Hast du dich dabei ertappt, einige dieser Mythen als Rauch-Rechtfertigung zu verwenden? Zeit, die Wahrheit hinter ihnen zu lernen. Wir zeigen dir 5 Mythen über das Rauchen.
► Mythos #1 Den Schaden hat man schon, warum also aufhören?
► Mythos #2 Wenn ich aufhöre, nehme ich zu, und das ist auch nicht gesünder!
► Mythos #3 – Ich bin der einzige, dem durch mein Rauchen geschadet wird, also geht das nur mich etwas an.
► Mythos #4 – Ich hab es schon mal nicht geschafft, aufzuhören. Macht also keinen Sinn, es nochmal zu versuchen.
► Mythos #5 – Ich ernähre mich gesund und bewege mich viel, da ist Rauchen nicht so schlimm.
Mythos #1 Den Schaden hat man schon, warum also aufhören?
Realität – Es ist tatsächlich egal, wie schwer oder wie lang du geraucht hast: Das Aufhören bringt erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich. Die American Cancer Society hat eine Liste von Studien und Berichten zusammengestellt, die die Vorteile der Raucherentwöhnung zeigen. Und je länger du rauchfrei bleibst, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich deine Gesundheit noch weiter bessert. Einige dieser Vorteile sind:
- Schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinken Herzschlagrate und Blutdruck
- Nach nur 12 Stunden normalisieren sich Kohlenmonoxidwerte im Blut
- Über die nächsten 2 Wochen bis 3 Monate verbessern sich Kreislauf und Lungenfunktion
- Nach einem Jahr ist die Gefahr von Herzkrankheiten nur noch halb so hoch wie bei jemanden, der weiter geraucht hat.
- Über die nächsten 5 bis 10 Jahre ist das Risiko für mehrere Arten von Krebs – darunter Mund-, Hals-, Speiseröhren-, Blasen- und Lungenkrebs- nur noch halb so groß
Mythos #2 Wenn ich aufhöre, nehme ich zu, und das ist auch nicht gesünder!
Realität – Es stimmt, dass viele Leute zunehmen, wenn sie mit dem Rauchen aufhören, aber nicht so viel, wie du vielleicht denkst. Normalerweise nehmen Männer nur etwa 3 und Frauen etwa 4 Kilo zu, und das Gewicht kann man leicht wieder verlieren.
Die Gewichtszunahme lässt sich beschränken: Hilfreich sind eine gesunde Ernährung, höhere körperliche Aktivität und sich vom Verlangen nach Zigaretten abzulenken (auf einem Strohhalm kauen, Spiele auf dem Handy spielen, oder Putzen), statt es in Snacks zu ertränken. DU wirst also nicht notwendigerweiße zunehmen, wenn du mit dem Rauchen aufhörst, aber wenn doch, dann nicht unbedingt für immer.
Außerdem belegt die Framingham Offspring Studie, dass die durchschnittliche Gewichtszunahme weniger schädlich ist, als das Rauchen. Eine kürzlich ausgeführte Studie zeigte dazu noch, dass das zusätzliche Gewicht nicht ganz ungesund ist: Ein Teil davon wird nämlich durch größere Muskelkraft- und Masse, als auch Knochendichte verursacht.
Mythos #3 – Ich bin der einzige, dem durch mein Rauchen geschadet wird, also geht das nur mich etwas an.
Realität – Passivraucher werden über 7000 Chemikalien ausgesetzt, von denen mindestens 70 Krebserreger sind. Es gibt keinen ungefährlichen Tabakrauch, und von den 20 Millionen Todesfällen, die seit 1964 vom Rauchen verursacht wurden, waren 2.5 Millionen lediglich Passivraucher.
Abgesehen vom Gesundheitsrisiko für andere, hat das Rauchen auch finanzielle Konsequenzen. Schätzungen zufolge kostet jeder rauchende Angestellte seinem Arbeitgeber jährlich zusätzliche €5.816 ( zusammengesetzt aus Abwesenheit [wegen Krankheit], Überstunden [um die Tage auszugleichen, an denen er fehlte], Raucherpausen, Gesundheitsversicherung und Rente).
Mythos # 4 – Ich hab es schon mal nicht geschafft, aufzuhören. Macht also keinen Sinn, es nochmal zu versuchen.
Realität – Rückfälle sind normal. Laut einer Studie der CDC(mit Daten der National Health Interview Surveys von 2001 bis 2010), wollten fast 70% der Raucher aufhören, mehr als die Hälfte haben es im vorhergehenden jahr versucht, und ungefähr 6% haben es tatsächlich geschafft.
Auch wenn es manchmal mehr als einen Versuch braucht, schaffen täglich viele Leute, für immer mit dem Rauchen aufzuhören. Und du kannst es auch schaffen!
Mythos #5 – Ich ernähre mich gesund und bewege mich viel, da ist Rauchen nicht so schlimm.
Realität – Nicht mal alles Obst und Gemüse auf der ganzen Welt kann den Schaden durch das Rauchen verhindern, aber helfen, mit dem Rauchen aufzuhören!
Nach einer Studie, die 2013 in Nicotine & Tobacco Research veröffentlicht wurde, rauchen Leute, die Obst und Gemüse essen nicht nur weniger, sondern haben auch eine dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit, für immer mit dem Rauchen aufzuhören.
Hilft trainieren? Forschungen haben mehrmals belegt, dass Rauchen die Fähigkeit, sich körperlich zu betätigen, erheblich mindert, was die gesundheitlichen Vorteile stark reduziert. Wenn man raucht, atmet man Kohlenmonoxid ein, welches sich nicht so leicht ausatmen lässt. Es setzt sich in den Blutköperchen fest, und verdrängt Sauerstoff.
Das in Verbindung mit der ebenfalls rauchbedingten Verengung der Blutgefäße, was den Blutfluss reduziert, macht es nicht nur schwerer, Muskeln aufzubauen, sondern lässt dich auch schneller ermüden.
Laut einer Studie von 1998, die im American Journal of Cardiology veröffentlicht wurde, erreichten weibliche Raucher mittleren Alters, die das Rauchen aufgegeben haben, bessere körperliche Leistungen, als die, die weiterhin rauchten.
Körperliche Betätigung mittlerer Intensität reduziert das Verlangen nach Zigaretten. Statt deiner gesunde Ernährung und deinen aktiven Lebensstil als Ausrede zum Weiterrauchen herzunehmen, solltest du diese gesunden Gewohnheiten lieber nutzen, um mit dem Rauchen aufzuhören!
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